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Vom Trödel bis zur Antiquität...
...im historischen Ambiente der 500 Jahre alten Öl- und Graupenmühle, direkt unter der Mühlburg im Gebiet der Drei Gleichen gelegen.
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Außergewöhnliches Buch
1989
Autor: Franz Fühmann * Titel:Urworte Deutsch Untertitel: Das einfallsreiche Rotkäppchen Aus Steputats Reimlexikon Verlag: VEB Hinstorff, Rostock 1989
77 Seiten, 1. Auflage, Ganzleinen, Schutzumschlag
Inhalt siehe Foto
Illustrationen: Alfred T. Mörstedt *
* Biographien siehe unter den Fotos
Maße: 20,5x 15 cm
Zustand: sehr gut
Franz Fühmann
Franz Antonia Josef Rudolf Maria Fühmann, laut Taufschein Franz Antonie Josef, (* 15. Januar1922 in Rochlitz an der Iser, Tschechoslowakei; † 8. Juli 1984 in Ost-Berlin)war ein deutscher Schriftsteller und einer der bedeutendsten Schriftsteller derDDR. Er lebte und wirkte als (Nach-) Erzähler, Essayist, Lyriker undKinderbuchautor. In seiner Jugend durch den Nationalsozialismus geprägt, wurdeer nach dem Krieg Anhänger des Sozialismus, verhielt sich allerdings zunehmendkritisch gegenüber der Entwicklung der DDR, von der er in seinen späten Jahrenbitter enttäuscht war.
Leben
Franz Fühmann, als Sohn eines Apothekers inRochlitz an der Iser (Rokytnice nad Jizerou) im Riesengebirge geboren, besuchtenach der Volksschule vier Jahre das Jesuitenkonvikt Kalksburg bei Wien, aus demer 1936 flüchtete. Er absolvierte dann das Gymnasium in Reichenberg (Liberec)in Nordböhmen, trat dem Deutschen Turnverein (spätere sudetendeutscheHitlerjugend) bei und wurde 1937 Mitglied der pennalen Burschenschaft Hercynia.Im Jahr der Annexion des Sudetenlandes durch NS-Deutschland trat er derReiter-SA bei. Nach einem Schulwechsel legte er 1941 seine Matura amReform-Realgymnasium in Hohenelbe (Vrchlabí) ab.
Noch 1941 folgte die kurzzeitige Immatrikulationan der Universität Prag (Mathematik), die Verpflichtung im Reichsarbeitsdienstund schließlich der Eintritt in die Wehrmacht. Er war als Nachrichtensoldat inder Sowjetunion und in Griechenland im Einsatz. Noch während des ZweitenWeltkriegs erschienen von ihm einige Gedichte in der Wochenzeitung „Das Reich“.1945 geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde 1946 zurAntifa-Schule in Noginsk bei Moskau abkommandiert.
1949 kam Fühmann aus der Kriegsgefangenschaft indie DDR, wo er bis zu seinem Tode in Märkisch Buchholz und Berlin lebte. Nochim selben Jahr erfolgte der Beitritt zur NDPD. Bis 1958 war er alskulturpolitischer Angestellter in deren Parteiapparat tätig. Seit 1952 war eraußerdem Vorstandsmitglied des Deutschen Schriftstellerverbandes (DSV). DerNDPD gehörte er bis zum Jahr 1972 an. Von 1958 bis zu seinem Tode war er freierSchriftsteller. 1952 kam seine Tochter Barbara zur Welt.
Neben eigener schriftstellerischer Tätigkeit warFühmann auch kulturpolitisch aktiv. Er förderte viele junge Autoren und setztesich in späteren Jahren für Schriftsteller ein, die unter Schikanen undRepressionen der DDR-Führung zu leiden hatten. 1976 gehörte er zu denErstunterzeichnern eines Protestbriefes gegen die Ausbürgerung von WolfBiermann aus der DDR.
Franz Fühmann erhielt 1955 den VaterländischenVerdienstorden in Bronze, 1956 den Heinrich-Mann-Preis; er wurde 1957 und 1974mit dem Nationalpreis der DDR, 1977 mit dem Deutschen Kritikerpreis und 1982mit dem Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet. Er erhielt weitere nationaleund internationale Auszeichnungen und war Mitglied der Akademie der Künste.
Fühmann starb 1984 an einer Krebserkrankung. Erwünschte sich ausdrücklich, in Märkisch Buchholz, nicht im ungeliebten Berlin,begraben zu werden.
Schaffen
Franz Fühmann war ein sehr vielseitiger Autor, derneben frühen eigenen Gedichten, Nachdichtungen aus dem Tschechischen undUngarischen, vielen Büchern für Kinder und junge Leser, Essays und einemreichhaltigen erzählerischen Werk auch viele ungewöhnliche literarische Versucheunternommen hat. So schrieb er beispielsweise ein Ballett (Kirke undOdysseus), brachte zusammen mit dem Fotografen Dietmar Riemann ein Buchüber Menschen mit geistiger Behinderung heraus (Was für eine Insel in wasfür einem Meer), mit denen er drei Jahre lang immer wieder gearbeitethatte, und stellte einen Band mit Gedichten zusammen, die er nicht etwageschrieben (nur die manchmal recht langen Überschriften waren von ihm),sondern Steputats Reimlexikon entnommen hatte (Urworte. Deutsch).
Literatur für Kinder und Jugendliche zu schreiben,war Fühmann zeit seines Lebens ein wichtiges Anliegen. Sein erstes Kinderbuchverfasste er auf Wunsch seiner Tochter Barbara. Später folgte eine Vielzahlweiterer Bücher, unter anderem Märchen, Kasperlstücke, Bücher, die sich mitSprache beschäftigten und damit spielten (Lustiges Tier-ABC, Diedampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel), und etliche Nacherzählungenvon klassischen literarischen Stoffen und Sagen (Reineke Fuchs, DasHölzerne Pferd (Ilias und Odyssee), Prometheus. Die Titanenschlacht).Fühmann korrespondierte zudem viel mit Kindern, seinen Lesern. So entstandenauch „Auftragswerke“ (Märchen auf Bestellung).
Fühmann hinterließ ein umfangreicheserzählerisches Werk. Seine frühen Erzählungen tragen häufig autobiographischenCharakter. Im Erzählungsband Das Judenauto beschreibt er Sujets ausseiner Kindheit und Jugend. In weiteren Erzählungen setzt er sich intensiv mitder Zeit des Nationalsozialismus und seiner eigenen Verstrickung damitauseinander. Der Begriff der „Wandlung“, bei ihm persönlich die vom Anhängerdes Nationalsozialismus zum damals noch überzeugten Sozialisten, dieMöglichkeit der Wandlung überhaupt, ist für Fühmann äußerst wichtig. DieseThemen spielen neben vielen anderen in Zweiundzwanzig Tage oder Die Hälftedes Lebens, einem von Fühmanns Hauptwerken, eine große Rolle. In Form einesTagebuches einer Ungarnreise reflektiert Fühmann darin über unterschiedlicheThemen und flicht auch kleine Erzählungen ein.
Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt von Fühmannsliterarischem Schaffen waren Märchen, Sagen und Mythen. Die Beschäftigung damitdurchdringt viele seiner Werke, von der Kinderliteratur über viele seinerErzählungen (Das Ohr des Dionysios) bis hin zu seinem essayistischenWerk. Mit seinen Essays trug Fühmann auch zur Veröffentlichung von Autoren bei,deren Werke in der DDR kaum oder nicht erschienen (Georg Trakl, Sigmund Freud).
Beginnend mit den Zweiundzwanzig Tagensetzte sich Fühmann zunehmend kritischer mit der sozialistischen Gesellschaftder DDR auseinander. Er versuchte – später auch öffentlich – mit einer Vielzahlvon Briefen an DDR-Politiker, sie von Änderungen ihrer Politik, vor allem derKulturpolitik, zu überzeugen. Sein Werk spiegelt das zunehmend wider, inbesonderer Weise Saiäns-fiktschen. Er zog sich aus kulturpolitischenZusammenhängen der DDR, wie dem Schriftstellerverband der DDR und der Akademieder Künste, zurück. In seinen letzten Lebensjahren begann er, an denpolitischen Bedingungen in der DDR zu verzweifeln; sein Briefwechsel mitChrista Wolf (Monsieur – wir finden uns wieder) zeigt dies besondersdeutlich. Auch sein lange geplantes Hauptwerk, das in seinen Briefen undNotizen immer wieder auftauchende „Bergwerksprojekt“, konnte er nichtvollenden. Es erschien postum, versehen mit dem von ihm selbst hinzugefügtenUntertitel „Fragment eines Scheiterns“, unter dem Titel Im Berg. Dieses1991 erschienene Buch, das neben dem Fragment weitere Texte enthält, zeigt aberauch, dass dieses Spätwerk dennoch vom literarischen Gesichtspunkt aus gelungenist. Die unter Literaturwissenschaftlern nicht einheitliche Beurteilung zeigtsich darin, dass manche, wie die Literaturwissenschaftlerin und sehr guteKennerin des Werks Sigrid Damm, Fühmanns Selbsteinschätzung direkt auf ebendiesWerk beziehen.
Zitat aus seinem Testament, ein Jahr vor seinemTod:
Ichhabe grausame Schmerzen. Der bitterste ist der, gescheitert zu sein: In derLiteratur und in der Hoffnung auf eine Gesellschaft, wie wir sie alle einmalerträumten.
Rezeption
Den literarischen Nachlass Fühmanns pflegt dieAkademie der Künste in Berlin, seine etwa 17.000 Bände umfassende, mit vielenAnstreichungen und Notizen versehene Arbeitsbibliothek ist Teil derHistorischen Sammlungen der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.
Die Faszination des Werkes Fühmanns zeigt sichunter anderem darin, dass sich auch heute noch junge Künstler wiebeispielsweise Barbara Gauger für sein Werk einsetzen. Auch die Arbeit desFranz-Fühmann-Freundeskreises Märkisch Buchholz/Berlin zeugt von demWeiterwirken des Werkes Franz Fühmanns. Der Internationale Franz FühmannFreundeskreis hat seinen Sitz in Berlin-Kreuzberg und hat sich zur Aufgabegemacht, „… das Werk des Prosaschriftstellers, Essayisten, Dichters undNachdichters im Bewußtsein der Menschen lebendig zu erhalten und so inGegenwart und Zukunft weiterwirken zu lassen“ .
Im Roman Der Turm von Uwe Tellkamp trägtdie Figur des Georg Altberg deutlich fühmannsche Züge.
Werke
Lyrik
Gedichte und Nachdichtungen. Rostock: Hinstorff 1978 u. 1993 [satzgleiche Ausgabe i. e. Kassette: “Band 2”].
Gedichte,Gedichtsammlungen
Griechischer Auszug; Stunde im April; Kalter Schnee im Dezember; Nacht am Paipussee; Jede Nacht erglühen neue Sterne. In: Das Gedicht. Blätter für die Dichtung. 8. Jg., Folge 5, Februar 1942, 11–15.
Stunde des Soldaten [Nach der Schlacht; Finnische Grenze; Bauerngebet]. In: Das Reich. Deutsche Wochenzeitung. 5. Jg. Nr. 26 v. 25. Juni 1944, 9, B–D (Literatur / Kunst / Wissenschaft).
.. In: Das Reich. Deutsche Wochenzeitung. 6. Jg. Nr. 4 v. 28. Januar 1945, [5], C (Literatur / Kunst / Wissenschaft)
Gedichte [Den Dichtern im Exil; Heimkehr; Vom Versagen der jungen Dichter; Von der Verantwortung der Dichter; Porträt eines Angehörigen der FDJ]. In: Aufbau. 6. Jg. 1950, H. 3, 230–234.
Die Fahrt nach Stalingrad. Eine Dichtung. [Vorabdruck mit dem Untertitel „Aus einem Poem“ in: Aufbau. 9. Jg. 1953 H. 3, 955–961] Aufbau, Berlin 1953 (Schriften an die deutsche Nation).
Die Nelke Nikos. Gedichte. Berlin: Verlag der Nation 1953.
Aber die Schöpfung soll dauern. Gedichte. Berlin: Aufbau 1957.
Die Richtung der Märchen. Gedichte. Berlin: Aufbau 1962.
Nachdichtungen
Attila József. Gedichte. Hrsg. v. Stephan Hermlin. Deutsch von Franz Fühmann u.a. Berlin/Budapest: Volk und Welt/Corvina 1960
Die Glasträne: Tschechische Gedichte des 20. Jahrhunderts. Hrsg.: Ludvík Kundera u. Franz Fühmann. [Nachdichtungen von Franz Fühmann u.a.] Berlin: Volk und Welt 1964, 21966.
Endre Ady. Gedichte. Ausgewählt und eingeleitet von László Bóka. Nachdichtungen von Franz Fühmann u. Heinz Kahlau. Budapest: Corvina u. Berlin: Volk und Welt 1965 [Gemeinschaftsausgabe].
Miklós Radnóti. Ansichtskarten. Gedichte. Nachdichtung von Franz Fühmann. Berlin: Volk und Welt 1967.
Justinas Marcinkevičius. Auf der Erde geht ein Vogel. Nachdichtungen Franz Fühmann u.a. Berlin: Volk und Welt 1969.
František Halas. Der Hahn verscheucht die Finsternis. Nachgedichtet von Franz Fühmann. Berlin: Volk und Welt 1970.
Milan Füst. Herbstdüsternisse. Gedichte · ‘Aufzeichnungen’. Nachdichtung von Franz Fühmann. Leipzig: Reclam 1974 (Universal-Bibliothek, Bd. 544).
Botev, Christo: Schwarz eine Wolke. Gedichte, Publizistik, Briefe. Nachdichtung: Franz Fühmann. Leipzig: Reclam 1976 (Universal-Bibliothek, Bd. 599).
Attila József. Gedichte. Auswahl. Nachdichtungen von Franz Fühmann u.a. [Budapest:] 1978.
Vitězslav Nezval. Auf Trapezen. Gedichte. Nachdichtungen: Franz Fühmann [u.a.]. Leipzig: Reclam 1978 (Universal-Bibliothek, Bd. 730).
Gábor Hajnal. Walpurgisnacht. Gedichte. Nachdichtung Franz Fühmann u.a. Leipzig: Reclam 1978 (Universal-Bibliothek, Bd. 749), 21986.
Mihály Vörösmarty. Wenn einst die Nacht sich erschöpft. Gedichte und dramatische Lyrik. Nachdichtung von Franz Fühmann. Berlin: Rütten & Loening 1982.
Vladimír Holan. Übertragen von Franz Fühmann u.a. Berlin: Neues Leben 1985 (Poesiealbum, Band 215).
Epik
Kinder- undJugendliteratur
Vom Moritz, der kein Schmutzkind mehr sein wollte. Erzählung. Berlin: Der Kinderbuchverlag 1959.
Lustiges Tier-ABC erzählt von Franz Fühmann mit vergnüglichen Bildern von Erich Schmitt. Berlin: Der Kinderbuchverlag 1962.
Reineke Fuchs. Neu erzählt von Franz Fühmann. Erzählt nach dem Niederdeutschen und nach Simrock. Mit Bildern von Werner Klemke. Berlin: Kinderbuchverlag 1964.
Das Tierschiff. Die schönsten Tiermärchen aus aller Welt für Kinder gesammelt von Franz Fühmann. Berlin: Kinderbuchverlag 1965.
Das hölzerne Pferd: die Sage vom Untergang Trojas und von den Irrfahrten des Odysseus. Nach Homer und anderen Quellen neu erzählt. Neues Leben, Berlin 1968.
Shakespeare-Märchen. Nacherzählung. Der Kinderbuchverlag, Berlin 1968.
Das Nibelungenlied. Neu erzählt von Franz Fühmann, Verlag Neues Leben. Berlin 1971.
Prometheus. Die Titanenschlacht. Roman. Illustrationen von Nuria Quevedo. Berlin: Kinderbuchverlag 1974
Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel:ein Spielbuch in Sachen Sprache; ein Sachbuch der Sprachspiele; ein Sprachbuch voll Spielsachen. Illustrationen von Egbert Herfurth. Berlin: Kinderbuchverlag 1978.
Märchen auf Bestellung. Hrsg. von Ingrid Prignitz. Hinstorff, Rostock 1990.
Von A bis Z. Ein Affenspaß für Alfons. Das lustige Tieralphabet für Kinder mit Bildern von Egbert Herfurth. Berlin: Kinderbuchverlag 1992.
Doris Zauberbein mit Illustrationen von Jacky Gleich und Porträtzeichnungen von Nora Gleich sowie einem Nachw. von Annett Gröschner. Rostock: Hinstorff 2004.
Erzählungen
Kameraden. Novelle. Berlin: Aufbau 1955.
Stürzende Schatten.Novellen. Berlin: Verlag der Nation 1959
Spuk. Aus den Erzählungen des Polizeileutnants K. Berlin: Aufbau 1961 (60, die Reihe).
Böhmen am Meer. Erzählung. Rostock: Hinstorff 1962.
Das Judenauto. Vierzehn Tage aus zwei Jahrzehnten. [Erstausgabe] Berlin: Aufbau 1962.
Ernst Barlach. Das schlimme Jahr. Rostock: Hinstorff 1963.
König Ödipus. Gesammelte Erzählungen. Berlin: Aufbau 1966.
Der Jongleur im Kino oder Die Insel der Träume. Studien zur bürgerlichen Gesellschaft. Rostock: Hinstorff 1970.
Zweiundzwanzig Tage oder Die Hälfte des Lebens. Rostock: Hinstorff 1973.
Bagtelle, rundum positiv. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1978.
Das Judenauto [vermeintliche Urfassung]. Kabelkran und Blauer Peter. Zweiundzwanzig Tage oder die Hälfte des Lebens. Hinstorff 1979 u.1993 [satzgleiche Ausgabe i. e. Kassette: “Band 3”].
Irrfahrt und Heimkehr des Odysseus. Prometheus. Der Geliebte der Morgenröte und andere Erzählungen. Rostock: Hinstorff 1980 u. 1993 [satzgleiche Ausgabe i. e. Kassette: “Band 4”].
Den Katzenartigen wollten wir verbrennen. Meine Schulzeit im Dritten Reich. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 169 v. 25. Juli 1981, o.S., A–F [Literatur].
Unter den Paranyas. Traum-Erzählungen und -Notate. Hrsg. und mit einem Nachwort versehen von Ingrid Prignitz. Rostock: Hinstorff 1988 u. 1993 [satzgleiche Ausgabe in veränderter Seitenzählung i. e. Kassette: “Band 7”, 207–415].
Im Berg. Texte und Dokumente aus dem Nachlaß herausgegeben von Ingrid Prignitz. Rostock: Hinstorff 1991.
Dramatik
Kirke und Odysseus. Ein Ballett. Wieland Förster. Liebespaare. Ein graphischer Zyklus. Rostock: Hinstorff 1984.
Schlipperdibix und klapperdibax! Zwei Kasperlstücke. Mit Illustrationen von Alfred T. Mörstedt u. einer Nachbemerkung von Ingrid Prignitz [September 1984]. Rostock: Hinstorff 1985.
Mihály Vörösmarty. Csongor und Tünde. Ein romantisches Märchenspiel. Deutsch von Franz Fühmann. Berlin: Rütten & Loening 1985.
Die Schatten. Ein Hörspiel. Mit einer Nachbemerkung von Ingrid Prignitz. Rostock: Hinstorff 1986.
Simplicius Simplicissimus; Der Nibelunge Notund andere Arbeiten für den Film. Hrsg. v. Ingrid Prignitz. Rostock: Hinstorff 1987 u. 1993 [satzgleiche Ausgabe i. e. Kassette: “Band 8”].
Alkestis. Stück mit Musik in einem ersten Akt, einem zweiten Akt, zwei dritten Akten und einem Vorspiel. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Ingrid Prignitz. Rostock: Hinstorff 1989.
Der glückliche Ritter von Trinitat oder Wie wird man Oberdiskutierer. Ein Puppenspiel in 4 Akten für Joachims sechs Puppen. Mit Bildern von Egberth Herfurth. Rostock: Hinstorff 1999. ISBN 3-356-00807-2.
Publizistik
Erfahrungen und Widersprüche. Versuche über Literatur. Rostock: Hinstorff 1975.
Essays, Gespräche, Aufsätze 1964–1981. Rostock: Hinstorff 1983 u. 1993 [satzgleiche Ausgabe i. e. Kassette: “Band 6”].
Sehr geehrter Herr Minister! [1. März 1964]. In: In eigener Sache. Briefe von Künstlern und Schriftstellern. Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag 1964, 34–46.
Nachwort. In: E.T.A. Hoffmann. Klein Zaches genannt Zinnober. Ein Märchen. Leipzig: Insel 1978, 124–141.
Das mythische Element in der Literatur [überarbeitete und erweiterte Fassung eines Vortrags am 28. Februar 1974 in der Humboldt-Universität zu Berlin]. In: Essays […]. Hinstorff 1983, 82–140.
Praxis und Dialektik der Abwesenheit [Zu den Gedichten Wolfgang Hilbigs. August 1980]. In: Essays […]. Hinstorff 1983, 458–474.
Offener Brief. An den Leiter der Hauptverwaltung Buchhandel und Verlage im Ministerium für Kultur Klaus Höpcke. [20. November 1977] In: Sinn und Form. 42. Jg. 1990, H. 3, 459–465; Nachdruck in Briefe 1950–1984. Hinstorff 1994, 238–246.
Fräulein Veronika Paulmann aus der Pirnaer Vorstadt oder Etwas über das Schauerliche bei E.T.A. Hoffmann. Hinstorff, Rostock: 1979.
Vor Feuerschlünden. Erfahrung mit Georg Trakls Gedicht. Rostock: Hinstorff 1982 | NSW-Ausgabe in veränderter Textversion u. d. Titel Der Sturz des Engels. Erfahrungen mit Dichtung. Hamburg: Hoffmann und Campe 1982.
Dietmar Riemann [Fotos und Mithrsg.]. Was für eine Insel in was für einem Meer. Leben mit geistig Behinderten. Rostock: Hinstorff 1985.
Reportagen (Auswahl)
Von einer bunten, bewegten und erregenden, glücklichen Welt. In: Gesehen – erlebt – niedergeschrieben. Neun deutsche Schriftsteller besuchten die Sowjetunion. Berlin: Tribüne [Verlag des FDGB] 1955, 133–158.
Herrliches, graues Hamburg. Stätten der Revolution – damals und heute. In: Sonntag. 13. Jg. Nr. 45 v. 9. November 1958, 4, A–D.
Ich stieg am Bahnhof Zoo aus … In: Sonntag. 13. Jg. Nr. 49 v. 7. Dezember 1958, 3, A–C u. 7, C–E.
Es geschah im Interzonenzug FDt 165. In: Sonntag. 14. Jg. Nr. 5 v. 1. Februar 1959, 14, C–D.
Kabelkran und Blauer Peter. Rostock: Hinstorff 1961.
Vorträge, Reden, Referate(Auswahl)
Die Wiedergeburt unserer nationalen Kultur. Rede auf dem Vierten Parteitag der National Demokratischen Partei Deutschlands. Leipzig, 19. Juni 1952. Berlin: Verlag der Nation 1952 (National-demokratische Schriftenreihe, H. 22).
Gedenkrede [12. März] 1964. In: Günter Caspar (Hrsg.): Über Bodo Uhse. Ein Almanach. Aufsätze und Erinnerungen. Berlin u.a.: Aufbau 1964, 168–184.
Louis Fürnberg. In: Sinn und Form. 19. Jg. 1967. H. 4, 779–787.
Laudatio auf Georg Maurer. In: Sinn und Form. 24. Jg. 1972, H. 4, 657–664.
Literatur und Kritik (Diskussionsvorlage [f. d. VII. Schriftstellerkongreß d. DDR (14.–16. November 1973)]). In: Essays […]. Hinstorff 1983, 67–81.
Toleranz – ein deutsches Fremdwort. Rede zur Verleihung des Kritikerpreises für Literatur [am 8. April 1978]. In: Essays […] Hinstorff 1983, 400–403.
150 Jahre Hinstorff [3. September 1981]. In: Essays […]. Hinstorff 1983, 494–509.
[Ein Kalkül in 8 Thesen.] In: Berliner Begegnung zur Friedensförderung. Protokoll. 13./14. Dezember 1981. In: Essays […]. Hinstorff 1983, 510–512.
Artikel (Auswahl)
Vom Geist nationaler Kultur. In: National-Zeitung. 3. Jg. Nr. 73 v. 26. März 1950, [3], A.
Stalin und die Literatur. In: Die Nation. 3.Jg. 1953, H. 4, 95–103.
Die Literatur der Kesselrings.Ein Pamphlet. In: neue deutsche literatur. 2. Jg. 1954, H. 6, 74–92.
Ein Wort zur Grundfrage [19. 9. 67]. In: Sonntag. 21. Jg. Nr. 40 v. 1. Oktober 1967, 2, A–D.
Wohin die Literatur unweigerlich geht. In: Neues Deutschland. 28. Jg. Nr. 129 v. 11. Mai 1973, 4, D–F.
Literatur und Kritik (Diskussionsvorlage). In: neue deutsche literatur. 22. Jg. 1974, H. 2, 160–168.
Den Katzenartigen wollten wir verbrennen. Ein Lesebuch. Herausgegeben mit einem Nachwort von Hans-Jürgen Schmitt. Werkstattgespräch von Wilfried F. Schoeller. Hamburg: Hoffmann und Campe, 1983.
Märchen für Erwachsene. Hörspiele, Essays und andere Texte. Herausgegeben von Jürgen Krätzer. Rostock: Hinstorff 2008.
Franz Fühmann. Briefe 1950–1984. Eine Auswahl. Hrsg. von Hans-Jürgen Schmitt. Rostock: Hinstorff 1994.
Franz Fühmann. In: Elmar Faber u. Carsten Wurm (Hrsg.): Das letzte Wort hat der Minister. Autoren- und Verlegerbriefe 1960–1969. Berlin: Aufbau Taschenbuch 1994, 56–80.
Angela Drescher. Christa Wolf. Franz Fühmann. Monsieur – wir finden uns wieder. Briefe 1968–1984. Berlin: Aufbau 1995.
Margarete Hannsmann: Protokolle aus der Dämmerung. 1977–1984. Begegnungen und Briefwechsel zwischen Franz Fühmann, Margarete Hannsmann und HAP Grieshaber. Mit Anmerkungen von Brigitte Selbig. Rostock: Hinstorff 2000.
Nun lesen Sie mal schön!: Briefwechsel 1968–1984. Franz Fühmann, Wieland Förster. Hinstorff, Rostock 2016, ISBN 978-3-356-02022-9.
“Träumen und nicht verzweifeln.” Briefwechsel mit Kurt Batt. Die Briefe. Bd. 1. Hrsg. von Barbara Heinze u. Jörg Petzel. Rostock: Hinstorff 2016, ISBN 978-3-356-01914-8.
Persönliche Unterlagen
Lebenslauf [1962]. In: Uwe Buckendahl. Zensurfall […]. Peter Lang 2017, 24–26.
Lebensdaten [1971]. In: Im Berg. Hinstorff 1991, 158–169.
Auszug aus dem Testament [handschriftlich, 26. Juli 1983]. In: Im Berg. Hinstorff 1991, 307.
Audiovisuelle Aufnahmen
Hörfassungen im Rundfunk(Auswahl)
Das Judenauto – Jugenderinnerung von Franz Fühmann [Titelepisode des Erzählbandes]. Sendung des NDR Hannover am 12. März 1964. Sprecher: Rolf Boysen. Redakteur: Rainer Hagen. Redaktion: Kulturelles Wort. Dauer: 20:58 [als CD-Beigabe veröffentl. bei Uwe Buckendahl. Zensurfall […]. Peter Lang 2017].
Franz Fühmann liest aus seiner Erzählung Die Schöpfung. (Begegnungen mit Büchern und Poeten. Redaktion: Walter Nowojski.) Erstsendung in Radio DDR I am 28. August 1966.
Franz Fühmann – Die Geschichte vom Moritz. Sendung des NDR am 17. Dezember 1969. Dauer: 37:20.
Franz Fühmann liest aus seiner Erzählung ‘Das Judenauto’ [12. Erzählung “Regentage im Kaukasus”]. Ausschnitt aus einer Veranstaltung [am 13. März 1971] des Deutschen Schriftstellerverbandes in der Berliner Kongresshalle zum 25. Jahrestag der SED. Erstsendung am 17. April 1971: Radio DDR II [als CD-Beigabe veröffentl. bei Uwe Buckendahl. Zensurfall […]. Peter Lang 2017].
1972: William Shakespeare: Perikles (Vorleser) – Regie: Uwe Haacke (Hörspiel – Rundfunk der DDR).
Franz Fühmann liest 22 Tage oder die Hälfte des Lebens. Sendung des NDR am 24. Februar 1973. Dauer: 39:14.
Franz Fühmann – Libuschka, Lesung und Gespräch. Sendung des NDR am 30. Januar 1974. Dauer 27:47.
Franz Fühmann – Die Gewitterblume. Sendung des NDR am 7. Oktober 1974. Dauer: 27:26.
Der Essay. Franz Fühmann über E.T.A. Hoffmann. Sendung in Radio DDR II am 16. April 1976. Sprecher: Franz Fühmann. Rundfunk der DDR. Dauer: 36:04.
Franz Fühmann – Die dampfenden Hälse der Pferde. Sendung des NDR am 13. November 1976. 53:48.
Drei nackte Männer. Franz Fühmann liest seine Erzählung. Sendung des NDR am 10. Juli 1977. Dauer: 24:07.
Marsyas und Appollon. Franz Fühmann liest seine Erzählung. Sendung des NDR am 21. März 1978. Dauer: 31:33.
Der Geliebte der Morgenröte. Franz Fühmann liest seine Erzählung. Sendung des NDR am 26. Dezember 1978. Dauer: 21:38.
Franz Fühmann liest seine Erzählung Marsayas. Sendung des NDR am 14. Juni 1980. Dauer: 30:30.
Das Duell – Franz Fühmann liest aus seiner Erzählung. Sendung des NDR am 19. November 1980. Dauer: 42:09.
Der Sturz des Engels – Franz Fühmann im Gespräch mit Klaus Antes. Erstsendung des NDR am 9. November 1982. Dauer: 59:06.
Hörfassungen aufSchallplatte und CD (Auswahl)
Franz Fühmann liest Pavlos Papierbuch. [Mit einem Covertext von Ingrid Prignitz.] Aufgenommen 1983. Berlin DDR: VEB Deutsche Schallplatten Berlin (Litera).
Anna, genannt Humpelhexe. Lesung. Sprecher[*innen]: Franz Fühmann. Hinstorff 2002. CD [22 Min.]. ISBN 978-3-356-00988-0.
Prometheus (Griechische Sagen). Hörspiel. Sprecher: Rosemarie Fendel, Werner Wölbern, Christian Berkel, Christian Koerner, Tatja Seibt. Der Hörverlag 2002. 5 CDs [362 Min.]. ISBN 978-3-89584-739-4.
Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel. Hör-Sprach-Spiel von Nina Hof für große und kleine Sprachforscher nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Franz Fühmann. CD [61:09]. Berlin: Buschfunk 2004. ISBN 3-931925-39-0.
Märchen auf Bestellung. Lesung. Sprecher[in]: Elke Heidenreich. Hinstorff 2004. CD. ISBN 978-3-356-01040-4
Das Nibelungenlied. Hörspiel. Sprecher Peter Fitz. Verlag Universal Family [2007]. 6 CDs. ISBN 978-3-8291-0517-0
Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm zu Babel. Hörspiel. Sprecher[*innen] Frederike Bruchmann, Alexander Kutulas, Uwe Steinbruch. Verlag Marktkram Hörbar [2007]. CD [61 Min.] ISBN 978-3-931925-39-0.
Die Suche nach dem wunderbunten Vögelchen. Gelesen von Jaecki Schwarz. Inszenierte Lesung. Köln: Wellenreiter o.J. [2009] (CD 68:00).
Das Judenauto. [Titelepisode des Erzählzyklus] In: Der Hörkanon. Die deutsche Literatur. Erzählungen. Eine Auswahl. Hg. und kommentiert v. Marcel Reich-Ranicki. CD 37, 1–5 [25:55 Min.]. Sprecher: Dieter Mann. Köln: Random House 2010.
Interviews im Rundfunk(Auswahl)
Sie über sich.Werkstattgespräch mit Nationalpreisträger Franz Fühmann. Interviewer: Walter Nowojski. Erstsendung in Radio DDR II am 12. Februar 1965. Redaktion: Kulturpolitik (Rundfunk der DDR). Dauer: 34:38.
Begegnungen. Der DDR-Schriftsteller Franz Fühmann im Gespräch mit Ekkehart Rudolph. Sendung des SDR Stuttgart, Redaktion Literatur und Kunst, am 4. Januar 1980. Dauer: 42:54 [als CD-Beigabe veröffentl. bei Uwe Buckendahl. Zensurfall […]. Peter Lang 2017].
Literarische Abendsendung. Zu Gast bei Franz Fühmann. Gespräch mit dem Autor und Lesung. Köpp. Interviewerin: Luise Kopp. Sendung in Radio DDR IIam 2. Mai 1981. Redaktion: Kulturpolitik/Radio DDR (Rundfunk der DDR). Dauer: 57:44.
Filmografie (Auswahl)
Filme, die nach Werken von Franz Fühmannentstanden sind oder für die er das Drehbuch schrieb:
Betrogen bis zum jüngsten Tag – 1957, Regie: Kurt Jung-Alsen (mit Rudolf Ulrich und Wolfgang Kieling) nach der Novelle Kameraden
Die heute über 40 sind – 1960, Regie: Kurt Jung-Alsen (mit Rudolf Ulrich), Drehbuch: Franz Fühmann nach einer eigenen Filmerzählung
Der Schwur des Soldaten Pooley – 1962, Regie: Kurt Jung-Alsen, Drehbuch: Franz Fühmann
Die Suche nach dem wunderbunten Vögelchen – 1964, Regie: Rolf Losansky (mit Lieselott Baumgarten und Fred Delmare) nach der gleichnamigen Erzählung für Kinder
Köpfchen Kamerad – 1965, Regie: Otto Holub (mit Fred Delmare), Drehbuch: Franz Fühmann
Der verlorene Engel – 1966, Regie: Ralf Kirsten nach der Novelle Das schlimme Jahr
Das Geheimnis des Ödipus – 1973/74, Regie: Kurt Jung-Alsen, Drehbuch: Franz Fühmann
Der Fall Ö. – 1991, Regie: Rainer Simon (mit Matthias Habich und Jan Josef Liefers) nach der Erzählung König Ödipus.
Das Bergwerk – Franz Fühmann – Dokumentarfilm von 1998, Regie: Karlheinz Mund
Literatur
Marcel Reich-Ranicki: Kamerad Fühmann. In: Deutsche Literatur in West und Ost. München: Piper Verlag 1963, 422–433.[Zahlreiche Nachdrucke auch unter dem Titel Der treue Dichter seiner Herrn.]
Erich Loest: Bruder Franz. 3 Vorlesungen über Franz Fühmann, geh. an d. Univ. Paderborn. Paderborn: Schöningh (Schriften der Universität Gesamthochschule Paderborn Reihe Sprach- und Literaturwissenschaft, Bd. 7).
Horst Simon (Hrsg.): Zwischen Erzählen und Schweigen. Ein Buch des Erinnerns und Gedenkens. Franz Fühmann zum 65. Hinstorff, Rostock 1987, ISBN 3-356-00064-0 (enthält eine umfangreiche Bibliographie, die auch Beiträge in Zeitschriften und Literatur über Fühmann sowie Rezensionen seiner Werke berücksichtigt).
Irmgard Wagner: Franz Fühmann. Nachdenken über Literatur. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1989, ISBN 3-533-04087-9.
Hartmut Mechtel: Franz Fühmann. In: Erik Simon, Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Science-fiction der DDR. Autoren und Werke. Ein Lexikon. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 1988, ISBN 3-360-00185-0, S. 139–141.
Uwe Wittstock: Franz Fühmann. München: Beck 1988 (Beck’sche Reihe 610: Autorenbücher).
Hans Richter: Franz Fühmann. Ein deutsches Dichterleben. Aufbau-Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-7466-1743-X. | Aktualisierte Taschenbuchausgabe: Franz Fühmann. Ein deutsches Dichterleben. Biographie. Berlin: Aufbau Taschenbuch Verlag 2001, ISBN 3-7466-1743-X.
Fritz J. Raddatz: Volksgenosse, Genosse, Dissident. Ein Porträt Franz Fühmanns: Der Weg des DDR-Schriftstellers ist exemplarisch für eine deutsche Generation – aus Anlaß eines Nachlaßbandes. In: Die Zeit. 48. Jg. Nr. 16 v. 10. April 1992, 10–11 [Nachdruck unter dem gekürzten Titel Volksgenosse, Genosse, Dissident. In: Ders.: Schreiben heißt, sein Herz waschen. Literarische Essays. Springe: Klampen 2006, 171–184. ISBN 3-934920-95-0]
Eberhard Sauermann: Fühmanns Trakl-Essay – das Schicksal eines Buches. Zur Autorisation der Ausgaben in der DDR und der BRD. Bern u.a.: Peter Lang 1992 (Arbeiten zur Editionswissenschaft, Bd. 3).
Franz Fühmann. Es bleibt nichts anderes als das Werk. Ausstellungskatalog. Akademie der Künste, Berlin 1993.
Dennis Tate: Franz Fühmann. Innovation and Authenticity. A studie of his prose-writing.Amsterdam-Atlanta, GA: Editions Rodopi B.V. 1995.
Ihmku Kim: Franz Fühmann – Dichter des „Lebens“. Zum potentialgeschichtlichen Wandel in seinen Texten. Peter Lang, Frankfurt/M. 1996, ISBN 3-631-30298-3.
Barbara Heinze (Hrsg.): Franz Fühmann: eine Biographie in Bildern, Dokumenten und Briefen. Geleitwort von Sigrid Damm. Hinstorff Verlag, Rostock 1998, ISBN 3-356-00716-5.
Brigitte Krüger u.a. (Hrsg.): Jeder hat seinen Fühmann. Herkunft – Prägung – Habitus. Zugänge zu Poetologie und Werk Franz Fühmanns. Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang1998.
Arne Born: Fühmanns Offener Brief vom November 1977. Ein Postulat und seine Unterdrückung. Mit unveröffentlichten Schriftstücken. In: Berliner Hefte zur Geschichte des literarischen Lebens 3 (2000), S. 81–115. ISSN0949-5371.
Brigitte Krüger u.a. (Hrsg.): Dichter sein heißt aufs Ganze aus sein. Zugänge zur Poetologie und Werk Franz Fühmanns. Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang 2003.
Henk de Wild: Bibliographie der Sekundärliteratur zu Franz Fühmann. Frankfurt am Main: Lang 2003.
Christian Sachse: Der schwarze Stoff, aus dem die Wahrheit ist. Franz Fühmann auf der Suche nach seiner Wahrheit. In: Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat Nr. 15/2003, ISSN0948-9878.
Gunnar Decker: Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie. Hinstorff-Verlag, Rostock 2009, ISBN 978-3-356-01294-1.
Christian Schobeß: Technikgeschichten. Franz Fühmanns Doppelstrategie der Technik in seinem Erzählband „Saiäns-Fiktschen“. In: Walter Delabar, Frauke Schlieckau (Hrsg.): Bluescreen. Visionen, Träume, Albträume und Reflexionen des Phantastischen und Utopischen. Aisthesis Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89528-769-5, S. 132–143.
Kurzbiografie zu:Fühmann, Franz. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band1, Ch.Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Jürgen Krätzer (Gasthg.): Franz Fühmann. In: Text + Kritik (H. 202/203, IV/14). München: Boorberg 2014, ISBN 978-3-86916-321-5
Roland Berbig, Stephan Krause und Volker Scharnefsky (Hrsg.): Literarisches Bergwerk – Arbeitswelt und Bibliothek Franz Fühmanns. Zentral- und Landesbibliothek Berlin, Berlin 2014, ISBN 978-3-925516-44-3.
Peter Braun und Martin Straub (Hrsg.): Ins Innere. Annäherungen an Franz Fühmann. Mit Photographien von Dietmar Riemann. Göttingen: (Wallstein Verlag) 2016, ISBN 978-3-8353-1971-4
Paul Alfred Kleinert, Irina Mohr und Franziska Richter (Hrsg.): "Auf s Ganze aus sein". Berlin (FES und iFFF) 2017, ISBN 978-3-95861-648-6.
Uwe Buckendahl. Franz Fühmann: «Das Judenauto» – ein Zensurfall im DDR-Literaturbetrieb.Eine historisch-kritische Erkundung mit einer Synopse aller publizierten Textvarianten. Mit einer MP3-CD. Frankfurt am Main: Peter Lang 2017 (Beiträge zur Literatur und Literaturwissenschaft des 20. und 21. Jahrhunderts. Bd. 28). ISBN 978-3-631-66124-6.
Alfred T. Mörstedt
Alfred Traugott Mörstedt(*15. März1925inErfurt;†8. April2005in Erfurt) war ein deutscher Maler,Zeichner,Buchgestalter undGrafiker. Er schuf zwischen 1963 und 2005 einumfangreiches künstlerisches Werk und war Mitbegründer der „ErfurterAteliergemeinschaft“ (1963–1974), die non-konformen und kritischen Künstlernder DDR in Erfurt eine Ausstellungsmöglichkeit bot. Mörstedts Künstlername ist„ATM“, mit dem er auch die meisten seiner Werke signierte.
Leben und Werk
Herkunft, Schule, Studium
Mörstedtwurde 1925 als Sohn eines Artisten in Erfurt geboren. Als Panzerfunker zog erab 1943 in den Zweiten Weltkrieg, erlitt 1945 eine schwere Verwundung undkehrte nach Erfurt zurück. 1947/48 besuchte Mörstedt die Meisterschule fürangewandte Kunst in Erfurt. Es folgte ab 1948 ein Studium an derHochschulefür Baukunst und Bildende Kunst in WeimarbeiHermann KirchbergerundProfessorOtto Herbig. Durch seinen Professor Hanns Hoffmann-Lederer bekamMörstedt dieKleesche Formenlehre vermittelt. Mit der Gründung der DDRwurden Umstrukturierungen im Hochschulwesen vorgenommen, aber auch der damaligestalinistisch-sozialistische Kunstbegriff durchgesetzt. Wegen politisch nichtopportuner Ansichten im Rahmen der sog.Formalismus-DebattewurdeMörstedt von der Hochschule gedrängt und musste sein Studium an der stärkerkunsthandwerklich orientiertenHochschule für Bildende und AngewandteKunstin Berlin-Weißensee fortsetzen.
Frühe Schaffensperiode
Nachseinem Studium in Erfurt,WeimarundBerlinließ sichMörstedt wieder in Erfurt nieder und war ab 1952 als angestellterGebrauchswerber tätig. Daneben beschäftigte er sich mit der Kunst und TechnikdesBatikens. Mehrere Studienaufenthalte in der Rhön bei Batik-AltmeisterRichard Dölker gaben hier wichtige Impulse. Ab 1954 war Mörstedt alsEntwurfsgestalter in der vogtländischen Textilindustrie tätig. Berufstätigkeitund künstlerische Absichten ließen sich in der Beschäftigung mit der Batikverbinden, denn abstrakte Formengebilde konnten hier weitgehend frei vonstaatlichen Repressionen erprobt werden.
Ab1960 arbeitete Mörstedt freischaffend zunächst als Kunsthandwerker (Batik),bald auch als Maler und Grafiker in Erfurt. ErsteDruckgrafikfindetsich in Mörstedts Œuvre Mitte der sechziger Jahre. Mörstedt befand sich jedochin einer Situation, die – abgesehen von Batik, von der er sich jedoch zuGunsten von Malerei und Grafik zunehmend zurückzog – kaum eineAusstellungsmöglichkeit von öffentlicher Seite vorsah. Daher traf er sich mitbefreundeten Künstlern 1963 im Atelier des BildhauersWaldo Dörschinder Neuwerkstraße 29 (Haus Weinreiter) in Erfurt, um eigenständig Ausstellungenzu planen. Die aus diesem Treffen hervorgegangene „ErfurterAteliergemeinschaft“ eröffnete am 15. Dezember 1963 ihre erste Ausstellung mitArbeiten von Waldo Dörsch im ehemaligen Dachatelier vonRolf Dieß. Zielder Gemeinschaft war es, sich mit den Werken und künstlerischen Ansätzen vonKollegen sowie mit ästhetischen Fragestellungen in Ost und West auseinanderzusetzen.Gezeigt werden sollten Künstler, die, ähnlich wie Mörstedt, im offiziellenKulturbetrieb der DDR nicht ausstellen konnten.
ImZeitraum von 1964 bis 1974 realisierte die Ateliergemeinschaft insgesamt 45Ausstellungen non-konformer und kritischer Kunst. Zudem wurde in jedem Jahreine Grafikmappe erstellt. Die Ateliergemeinschaft schuf damit eineinzigartiges Modell einer selbstbestimmten Produktions- und Künstlergalerie ineiner Zeit, die von kulturpolitischen Repressionen bestimmt war.
Beobachtungdurch die DDR-Staatssicherheit und Rehabilitierung
Informationenzu Tätigkeiten und dem Personenkreis um Mörstedt wurden ab 1976 mit derEinleitung eines „Operativen Vorganges“ unter dem Decknamen „Graphik“ vomMinisteriumfür Staatssicherheitder DDR beobachtet und festgehalten. Im beruflichenund privaten Alltag wurde Mörstedt wiederholt von staatlichen Stellenbenachteiligt und unter Druck gesetzt. Dennoch arbeitete Mörstedt weiter anseinem künstlerischen Werk und seiner eigenen künstlerischen Entwicklung. Soveröffentlichte er in den kommenden Schaffensjahren bis in das Jahr 2005 eineVielzahl an Werkverzeichnissen und Künstlerbüchern.
Zugleichhinterließ die staatliche Repression jedoch zahlreiche Spuren in seinem Œuvre.So sind verschiedene Bildmotive und Bildtitel Anspielungen auf politischeEreignisse bzw. auf die repressive politische Lage. Auch Mörstedts Entwicklungals Künstler muss – unter anderem – vor dem Hintergrund ständiger staatlicherBevormundung gesehen werden. 1996 erfolgte durch das Landesamt fürRehabilitierung und Wiedergutmachung die Anerkennung als politisch Verfolgter.
Tod des Künstlers
Biszuletzt arbeitete Mörstedt an seinen Bildfindungen und an seiner Entwicklungals Künstler. Seine letzten Lebensmonate waren von einem nochmals gesteigertenArbeitsdrang und von Unrast auf der Suche nach neuen Bildfindungen geprägt.Dennoch konnte z.B. das Künstlerbuch „Die Verbeugung nach dem Saltomortale“ nicht mehr in der vorgesehenen Auflage vollendet werden. Erst wenigeMonate vor seinem Tod empfand Mörstedt, dass er in seinem lebenslangen Ringenum eine eigene, in sich stimmige und konsistente künstlerische Ausdrucksspracheam Ziel angekommen sei. Der Künstler verstarb im Alter von 80 Jahren am 8.April 2005 in Erfurt.
Alfred T. Mörstedt-Stiftung
DieAlfred T. Mörstedt-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung. Sie wurde am 15.März 2013, dem 88. Geburtstag des Künstlers, imThüringer LandesmuseumHeidecksburgins Leben gerufen. Stifterin war die Witwe Helga JohannaMörstedt, die 2017 verstarb. Fast der gesamte künstlerische Nachlass von AlfredT. Mörstedt, darunter 182 Werke aus der Weimarer Studienzeit, 400Druckgraphiken, 158 Druckplatten und -stöcke, 550 Werke auf Papier sowiezahlreiche Skizzenhefte, Batiken, illustrierte Bücher und Kataloge, wurde daherauf die Heidecksburg verbracht.
Aufgabeder Stiftung ist es, das Werk Mörstedts dauerhaft zu bewahren, es zugleichwissenschaftlich aufzubereiten und öffentlich zugänglich zu machen. SeitGründung der Stiftung werden die Kunstwerke systematisch erfasst,digitalisiert, konservatorisch behandelt, und fachgerecht archiviert. Eineerste Werkschau, unter dem Titel „Kabinettstücke“, konnte als Sonderausstellungin Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum Heidecksburg vom 18. Oktober bis 31.Dezember 2013 gezeigt werden.
DieAufbereitung der Kunstwerke soll im Laufe des Jahres 2015 abgeschlossen werdenund durch eine umfangreiche Ausstellung gefeiert werden. Damit bildet dieseAusstellung einen wichtigen Meilenstein in der Arbeit der Mörstedt-Stiftung undmarkiert den Übergang zur regulären Stiftungsarbeit. Diese Werkschau, diezugleich eine Jubiläumsausstellung zum 90. Geburtstag des Künstlers ist, wirdam 5. September 2015 in der Reithalle der Heidecksburg eröffnet werden. Es wirdeine Begleitpublikation geben.
DieStiftung ergänzt ihre Sammlung an Kunstwerken regelmäßig durch die Annahme vonSchenkungen, aber auch durch Ankäufe.
DerVorstand der Stiftung besteht aus Karl-Heinz Hänel, Vorsitzendem desStiftungsrats; Lutz Unbehaun, dem Direktor im Museum Heidecksburg; Jens Henkel,dem Kustos ebenda; Sabrina Lüderitz, wissenschaftliche Mitarbeiterin im MuseumHeidecksburg; Daniel Mortsch, Rudolstadt; und Adrian Mörstedt, Frankfurt amMain.
DieStiftung ist von der Thüringer Stiftungsaufsicht anerkannt. DieGemeinnützigkeit wurde vom zuständigen Finanzamt bestätigt. Die Stiftung undder Vorstand sind im nationalen Transparenzregister eingetragen.
Andenken und Ehrungen(Auswahl)
·1. Preis der „11. Internationalen Kleingraphik-Ausstellung“.Barcelona,Cadaques1991
·Alfred Traugott Mörstedt: Weimar, ein Beginn.Burgart, Erfurt2000
·Gesagt – Getan.Burgart, Rudolstadt
1.Wortmeldungen 1982–2003
2.Werkverzeichnis der Druckgraphik 1956–2005.
·KünstlerbuchDie Verbeugung nach dem Salto mortale.Texteund Graphik zum 80. Geburtstag. Burgart, Rudolstadt 2005
·Ulli Wittich:Alfred T. Mörstedt.Ausstellungskatalog,ThüringerMuseum (Eisen" />
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Außergewöhnliches Buch
1989
Autor: Franz Fühmann * Titel:Urworte Deutsch Untertitel: Das einfallsreiche Rotkäppchen Aus Steputats Reimlexikon Verlag: VEB Hinstorff, Rostock 1989
77 Seiten, 1. Auflage, Ganzleinen, Schutzumschlag
Inhalt siehe Foto
Illustrationen: Alfred T. Mörstedt *
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Maße: 20,5x 15 cm
Zustand: sehr gut
Franz Fühmann
Franz Antonia Josef Rudolf Maria Fühmann, laut Taufschein Franz Antonie Josef, (* 15. Januar1922 in Rochlitz an der Iser, Tschechoslowakei; † 8. Juli 1984 in Ost-Berlin)war ein deutscher Schriftsteller und einer der bedeutendsten Schriftsteller derDDR. Er lebte und wirkte als (Nach-) Erzähler, Essayist, Lyriker undKinderbuchautor. In seiner Jugend durch den Nationalsozialismus geprägt, wurdeer nach dem Krieg Anhänger des Sozialismus, verhielt sich allerdings zunehmendkritisch gegenüber der Entwicklung der DDR, von der er in seinen späten Jahrenbitter enttäuscht war.
Leben
Franz Fühmann, als Sohn eines Apothekers inRochlitz an der Iser (Rokytnice nad Jizerou) im Riesengebirge geboren, besuchtenach der Volksschule vier Jahre das Jesuitenkonvikt Kalksburg bei Wien, aus demer 1936 flüchtete. Er absolvierte dann das Gymnasium in Reichenberg (Liberec)in Nordböhmen, trat dem Deutschen Turnverein (spätere sudetendeutscheHitlerjugend) bei und wurde 1937 Mitglied der pennalen Burschenschaft Hercynia.Im Jahr der Annexion des Sudetenlandes durch NS-Deutschland trat er derReiter-SA bei. Nach einem Schulwechsel legte er 1941 seine Matura amReform-Realgymnasium in Hohenelbe (Vrchlabí) ab.
Noch 1941 folgte die kurzzeitige Immatrikulationan der Universität Prag (Mathematik), die Verpflichtung im Reichsarbeitsdienstund schließlich der Eintritt in die Wehrmacht. Er war als Nachrichtensoldat inder Sowjetunion und in Griechenland im Einsatz. Noch während des ZweitenWeltkriegs erschienen von ihm einige Gedichte in der Wochenzeitung „Das Reich“.1945 geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde 1946 zurAntifa-Schule in Noginsk bei Moskau abkommandiert.
1949 kam Fühmann aus der Kriegsgefangenschaft indie DDR, wo er bis zu seinem Tode in Märkisch Buchholz und Berlin lebte. Nochim selben Jahr erfolgte der Beitritt zur NDPD. Bis 1958 war er alskulturpolitischer Angestellter in deren Parteiapparat tätig. Seit 1952 war eraußerdem Vorstandsmitglied des Deutschen Schriftstellerverbandes (DSV). DerNDPD gehörte er bis zum Jahr 1972 an. Von 1958 bis zu seinem Tode war er freierSchriftsteller. 1952 kam seine Tochter Barbara zur Welt.
Neben eigener schriftstellerischer Tätigkeit warFühmann auch kulturpolitisch aktiv. Er förderte viele junge Autoren und setztesich in späteren Jahren für Schriftsteller ein, die unter Schikanen undRepressionen der DDR-Führung zu leiden hatten. 1976 gehörte er zu denErstunterzeichnern eines Protestbriefes gegen die Ausbürgerung von WolfBiermann aus der DDR.
Franz Fühmann erhielt 1955 den VaterländischenVerdienstorden in Bronze, 1956 den Heinrich-Mann-Preis; er wurde 1957 und 1974mit dem Nationalpreis der DDR, 1977 mit dem Deutschen Kritikerpreis und 1982mit dem Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet. Er erhielt weitere nationaleund internationale Auszeichnungen und war Mitglied der Akademie der Künste.
Fühmann starb 1984 an einer Krebserkrankung. Erwünschte sich ausdrücklich, in Märkisch Buchholz, nicht im ungeliebten Berlin,begraben zu werden.
Schaffen
Franz Fühmann war ein sehr vielseitiger Autor, derneben frühen eigenen Gedichten, Nachdichtungen aus dem Tschechischen undUngarischen, vielen Büchern für Kinder und junge Leser, Essays und einemreichhaltigen erzählerischen Werk auch viele ungewöhnliche literarische Versucheunternommen hat. So schrieb er beispielsweise ein Ballett (Kirke undOdysseus), brachte zusammen mit dem Fotografen Dietmar Riemann ein Buchüber Menschen mit geistiger Behinderung heraus (Was für eine Insel in wasfür einem Meer), mit denen er drei Jahre lang immer wieder gearbeitethatte, und stellte einen Band mit Gedichten zusammen, die er nicht etwageschrieben (nur die manchmal recht langen Überschriften waren von ihm),sondern Steputats Reimlexikon entnommen hatte (Urworte. Deutsch).
Literatur für Kinder und Jugendliche zu schreiben,war Fühmann zeit seines Lebens ein wichtiges Anliegen. Sein erstes Kinderbuchverfasste er auf Wunsch seiner Tochter Barbara. Später folgte eine Vielzahlweiterer Bücher, unter anderem Märchen, Kasperlstücke, Bücher, die sich mitSprache beschäftigten und damit spielten (Lustiges Tier-ABC, Diedampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel), und etliche Nacherzählungenvon klassischen literarischen Stoffen und Sagen (Reineke Fuchs, DasHölzerne Pferd (Ilias und Odyssee), Prometheus. Die Titanenschlacht).Fühmann korrespondierte zudem viel mit Kindern, seinen Lesern. So entstandenauch „Auftragswerke“ (Märchen auf Bestellung).
Fühmann hinterließ ein umfangreicheserzählerisches Werk. Seine frühen Erzählungen tragen häufig autobiographischenCharakter. Im Erzählungsband Das Judenauto beschreibt er Sujets ausseiner Kindheit und Jugend. In weiteren Erzählungen setzt er sich intensiv mitder Zeit des Nationalsozialismus und seiner eigenen Verstrickung damitauseinander. Der Begriff der „Wandlung“, bei ihm persönlich die vom Anhängerdes Nationalsozialismus zum damals noch überzeugten Sozialisten, dieMöglichkeit der Wandlung überhaupt, ist für Fühmann äußerst wichtig. DieseThemen spielen neben vielen anderen in Zweiundzwanzig Tage oder Die Hälftedes Lebens, einem von Fühmanns Hauptwerken, eine große Rolle. In Form einesTagebuches einer Ungarnreise reflektiert Fühmann darin über unterschiedlicheThemen und flicht auch kleine Erzählungen ein.
Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt von Fühmannsliterarischem Schaffen waren Märchen, Sagen und Mythen. Die Beschäftigung damitdurchdringt viele seiner Werke, von der Kinderliteratur über viele seinerErzählungen (Das Ohr des Dionysios) bis hin zu seinem essayistischenWerk. Mit seinen Essays trug Fühmann auch zur Veröffentlichung von Autoren bei,deren Werke in der DDR kaum oder nicht erschienen (Georg Trakl, Sigmund Freud).
Beginnend mit den Zweiundzwanzig Tagensetzte sich Fühmann zunehmend kritischer mit der sozialistischen Gesellschaftder DDR auseinander. Er versuchte – später auch öffentlich – mit einer Vielzahlvon Briefen an DDR-Politiker, sie von Änderungen ihrer Politik, vor allem derKulturpolitik, zu überzeugen. Sein Werk spiegelt das zunehmend wider, inbesonderer Weise Saiäns-fiktschen. Er zog sich aus kulturpolitischenZusammenhängen der DDR, wie dem Schriftstellerverband der DDR und der Akademieder Künste, zurück. In seinen letzten Lebensjahren begann er, an denpolitischen Bedingungen in der DDR zu verzweifeln; sein Briefwechsel mitChrista Wolf (Monsieur – wir finden uns wieder) zeigt dies besondersdeutlich. Auch sein lange geplantes Hauptwerk, das in seinen Briefen undNotizen immer wieder auftauchende „Bergwerksprojekt“, konnte er nichtvollenden. Es erschien postum, versehen mit dem von ihm selbst hinzugefügtenUntertitel „Fragment eines Scheiterns“, unter dem Titel Im Berg. Dieses1991 erschienene Buch, das neben dem Fragment weitere Texte enthält, zeigt aberauch, dass dieses Spätwerk dennoch vom literarischen Gesichtspunkt aus gelungenist. Die unter Literaturwissenschaftlern nicht einheitliche Beurteilung zeigtsich darin, dass manche, wie die Literaturwissenschaftlerin und sehr guteKennerin des Werks Sigrid Damm, Fühmanns Selbsteinschätzung direkt auf ebendiesWerk beziehen.
Zitat aus seinem Testament, ein Jahr vor seinemTod:
Ichhabe grausame Schmerzen. Der bitterste ist der, gescheitert zu sein: In derLiteratur und in der Hoffnung auf eine Gesellschaft, wie wir sie alle einmalerträumten.
Rezeption
Den literarischen Nachlass Fühmanns pflegt dieAkademie der Künste in Berlin, seine etwa 17.000 Bände umfassende, mit vielenAnstreichungen und Notizen versehene Arbeitsbibliothek ist Teil derHistorischen Sammlungen der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.
Die Faszination des Werkes Fühmanns zeigt sichunter anderem darin, dass sich auch heute noch junge Künstler wiebeispielsweise Barbara Gauger für sein Werk einsetzen. Auch die Arbeit desFranz-Fühmann-Freundeskreises Märkisch Buchholz/Berlin zeugt von demWeiterwirken des Werkes Franz Fühmanns. Der Internationale Franz FühmannFreundeskreis hat seinen Sitz in Berlin-Kreuzberg und hat sich zur Aufgabegemacht, „… das Werk des Prosaschriftstellers, Essayisten, Dichters undNachdichters im Bewußtsein der Menschen lebendig zu erhalten und so inGegenwart und Zukunft weiterwirken zu lassen“ .
Im Roman Der Turm von Uwe Tellkamp trägtdie Figur des Georg Altberg deutlich fühmannsche Züge.
Werke
Lyrik
Gedichte und Nachdichtungen. Rostock: Hinstorff 1978 u. 1993 [satzgleiche Ausgabe i. e. Kassette: “Band 2”].
Gedichte,Gedichtsammlungen
Griechischer Auszug; Stunde im April; Kalter Schnee im Dezember; Nacht am Paipussee; Jede Nacht erglühen neue Sterne. In: Das Gedicht. Blätter für die Dichtung. 8. Jg., Folge 5, Februar 1942, 11–15.
Stunde des Soldaten [Nach der Schlacht; Finnische Grenze; Bauerngebet]. In: Das Reich. Deutsche Wochenzeitung. 5. Jg. Nr. 26 v. 25. Juni 1944, 9, B–D (Literatur / Kunst / Wissenschaft).
.. In: Das Reich. Deutsche Wochenzeitung. 6. Jg. Nr. 4 v. 28. Januar 1945, [5], C (Literatur / Kunst / Wissenschaft)
Gedichte [Den Dichtern im Exil; Heimkehr; Vom Versagen der jungen Dichter; Von der Verantwortung der Dichter; Porträt eines Angehörigen der FDJ]. In: Aufbau. 6. Jg. 1950, H. 3, 230–234.
Die Fahrt nach Stalingrad. Eine Dichtung. [Vorabdruck mit dem Untertitel „Aus einem Poem“ in: Aufbau. 9. Jg. 1953 H. 3, 955–961] Aufbau, Berlin 1953 (Schriften an die deutsche Nation).
Die Nelke Nikos. Gedichte. Berlin: Verlag der Nation 1953.
Aber die Schöpfung soll dauern. Gedichte. Berlin: Aufbau 1957.
Die Richtung der Märchen. Gedichte. Berlin: Aufbau 1962.
Nachdichtungen
Attila József. Gedichte. Hrsg. v. Stephan Hermlin. Deutsch von Franz Fühmann u.a. Berlin/Budapest: Volk und Welt/Corvina 1960
Die Glasträne: Tschechische Gedichte des 20. Jahrhunderts. Hrsg.: Ludvík Kundera u. Franz Fühmann. [Nachdichtungen von Franz Fühmann u.a.] Berlin: Volk und Welt 1964, 21966.
Endre Ady. Gedichte. Ausgewählt und eingeleitet von László Bóka. Nachdichtungen von Franz Fühmann u. Heinz Kahlau. Budapest: Corvina u. Berlin: Volk und Welt 1965 [Gemeinschaftsausgabe].
Miklós Radnóti. Ansichtskarten. Gedichte. Nachdichtung von Franz Fühmann. Berlin: Volk und Welt 1967.
Justinas Marcinkevičius. Auf der Erde geht ein Vogel. Nachdichtungen Franz Fühmann u.a. Berlin: Volk und Welt 1969.
František Halas. Der Hahn verscheucht die Finsternis. Nachgedichtet von Franz Fühmann. Berlin: Volk und Welt 1970.
Milan Füst. Herbstdüsternisse. Gedichte · ‘Aufzeichnungen’. Nachdichtung von Franz Fühmann. Leipzig: Reclam 1974 (Universal-Bibliothek, Bd. 544).
Botev, Christo: Schwarz eine Wolke. Gedichte, Publizistik, Briefe. Nachdichtung: Franz Fühmann. Leipzig: Reclam 1976 (Universal-Bibliothek, Bd. 599).
Attila József. Gedichte. Auswahl. Nachdichtungen von Franz Fühmann u.a. [Budapest:] 1978.
Vitězslav Nezval. Auf Trapezen. Gedichte. Nachdichtungen: Franz Fühmann [u.a.]. Leipzig: Reclam 1978 (Universal-Bibliothek, Bd. 730).
Gábor Hajnal. Walpurgisnacht. Gedichte. Nachdichtung Franz Fühmann u.a. Leipzig: Reclam 1978 (Universal-Bibliothek, Bd. 749), 21986.
Mihály Vörösmarty. Wenn einst die Nacht sich erschöpft. Gedichte und dramatische Lyrik. Nachdichtung von Franz Fühmann. Berlin: Rütten & Loening 1982.
Vladimír Holan. Übertragen von Franz Fühmann u.a. Berlin: Neues Leben 1985 (Poesiealbum, Band 215).
Epik
Kinder- undJugendliteratur
Vom Moritz, der kein Schmutzkind mehr sein wollte. Erzählung. Berlin: Der Kinderbuchverlag 1959.
Lustiges Tier-ABC erzählt von Franz Fühmann mit vergnüglichen Bildern von Erich Schmitt. Berlin: Der Kinderbuchverlag 1962.
Reineke Fuchs. Neu erzählt von Franz Fühmann. Erzählt nach dem Niederdeutschen und nach Simrock. Mit Bildern von Werner Klemke. Berlin: Kinderbuchverlag 1964.
Das Tierschiff. Die schönsten Tiermärchen aus aller Welt für Kinder gesammelt von Franz Fühmann. Berlin: Kinderbuchverlag 1965.
Das hölzerne Pferd: die Sage vom Untergang Trojas und von den Irrfahrten des Odysseus. Nach Homer und anderen Quellen neu erzählt. Neues Leben, Berlin 1968.
Shakespeare-Märchen. Nacherzählung. Der Kinderbuchverlag, Berlin 1968.
Das Nibelungenlied. Neu erzählt von Franz Fühmann, Verlag Neues Leben. Berlin 1971.
Prometheus. Die Titanenschlacht. Roman. Illustrationen von Nuria Quevedo. Berlin: Kinderbuchverlag 1974
Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel:ein Spielbuch in Sachen Sprache; ein Sachbuch der Sprachspiele; ein Sprachbuch voll Spielsachen. Illustrationen von Egbert Herfurth. Berlin: Kinderbuchverlag 1978.
Märchen auf Bestellung. Hrsg. von Ingrid Prignitz. Hinstorff, Rostock 1990.
Von A bis Z. Ein Affenspaß für Alfons. Das lustige Tieralphabet für Kinder mit Bildern von Egbert Herfurth. Berlin: Kinderbuchverlag 1992.
Doris Zauberbein mit Illustrationen von Jacky Gleich und Porträtzeichnungen von Nora Gleich sowie einem Nachw. von Annett Gröschner. Rostock: Hinstorff 2004.
Erzählungen
Kameraden. Novelle. Berlin: Aufbau 1955.
Stürzende Schatten.Novellen. Berlin: Verlag der Nation 1959
Spuk. Aus den Erzählungen des Polizeileutnants K. Berlin: Aufbau 1961 (60, die Reihe).
Böhmen am Meer. Erzählung. Rostock: Hinstorff 1962.
Das Judenauto. Vierzehn Tage aus zwei Jahrzehnten. [Erstausgabe] Berlin: Aufbau 1962.
Ernst Barlach. Das schlimme Jahr. Rostock: Hinstorff 1963.
König Ödipus. Gesammelte Erzählungen. Berlin: Aufbau 1966.
Der Jongleur im Kino oder Die Insel der Träume. Studien zur bürgerlichen Gesellschaft. Rostock: Hinstorff 1970.
Zweiundzwanzig Tage oder Die Hälfte des Lebens. Rostock: Hinstorff 1973.
Bagtelle, rundum positiv. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1978.
Das Judenauto [vermeintliche Urfassung]. Kabelkran und Blauer Peter. Zweiundzwanzig Tage oder die Hälfte des Lebens. Hinstorff 1979 u.1993 [satzgleiche Ausgabe i. e. Kassette: “Band 3”].
Irrfahrt und Heimkehr des Odysseus. Prometheus. Der Geliebte der Morgenröte und andere Erzählungen. Rostock: Hinstorff 1980 u. 1993 [satzgleiche Ausgabe i. e. Kassette: “Band 4”].
Den Katzenartigen wollten wir verbrennen. Meine Schulzeit im Dritten Reich. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 169 v. 25. Juli 1981, o.S., A–F [Literatur].
Unter den Paranyas. Traum-Erzählungen und -Notate. Hrsg. und mit einem Nachwort versehen von Ingrid Prignitz. Rostock: Hinstorff 1988 u. 1993 [satzgleiche Ausgabe in veränderter Seitenzählung i. e. Kassette: “Band 7”, 207–415].
Im Berg. Texte und Dokumente aus dem Nachlaß herausgegeben von Ingrid Prignitz. Rostock: Hinstorff 1991.
Dramatik
Kirke und Odysseus. Ein Ballett. Wieland Förster. Liebespaare. Ein graphischer Zyklus. Rostock: Hinstorff 1984.
Schlipperdibix und klapperdibax! Zwei Kasperlstücke. Mit Illustrationen von Alfred T. Mörstedt u. einer Nachbemerkung von Ingrid Prignitz [September 1984]. Rostock: Hinstorff 1985.
Mihály Vörösmarty. Csongor und Tünde. Ein romantisches Märchenspiel. Deutsch von Franz Fühmann. Berlin: Rütten & Loening 1985.
Die Schatten. Ein Hörspiel. Mit einer Nachbemerkung von Ingrid Prignitz. Rostock: Hinstorff 1986.
Simplicius Simplicissimus; Der Nibelunge Notund andere Arbeiten für den Film. Hrsg. v. Ingrid Prignitz. Rostock: Hinstorff 1987 u. 1993 [satzgleiche Ausgabe i. e. Kassette: “Band 8”].
Alkestis. Stück mit Musik in einem ersten Akt, einem zweiten Akt, zwei dritten Akten und einem Vorspiel. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Ingrid Prignitz. Rostock: Hinstorff 1989.
Der glückliche Ritter von Trinitat oder Wie wird man Oberdiskutierer. Ein Puppenspiel in 4 Akten für Joachims sechs Puppen. Mit Bildern von Egberth Herfurth. Rostock: Hinstorff 1999. ISBN 3-356-00807-2.
Publizistik
Erfahrungen und Widersprüche. Versuche über Literatur. Rostock: Hinstorff 1975.
Essays, Gespräche, Aufsätze 1964–1981. Rostock: Hinstorff 1983 u. 1993 [satzgleiche Ausgabe i. e. Kassette: “Band 6”].
Sehr geehrter Herr Minister! [1. März 1964]. In: In eigener Sache. Briefe von Künstlern und Schriftstellern. Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag 1964, 34–46.
Nachwort. In: E.T.A. Hoffmann. Klein Zaches genannt Zinnober. Ein Märchen. Leipzig: Insel 1978, 124–141.
Das mythische Element in der Literatur [überarbeitete und erweiterte Fassung eines Vortrags am 28. Februar 1974 in der Humboldt-Universität zu Berlin]. In: Essays […]. Hinstorff 1983, 82–140.
Praxis und Dialektik der Abwesenheit [Zu den Gedichten Wolfgang Hilbigs. August 1980]. In: Essays […]. Hinstorff 1983, 458–474.
Offener Brief. An den Leiter der Hauptverwaltung Buchhandel und Verlage im Ministerium für Kultur Klaus Höpcke. [20. November 1977] In: Sinn und Form. 42. Jg. 1990, H. 3, 459–465; Nachdruck in Briefe 1950–1984. Hinstorff 1994, 238–246.
Fräulein Veronika Paulmann aus der Pirnaer Vorstadt oder Etwas über das Schauerliche bei E.T.A. Hoffmann. Hinstorff, Rostock: 1979.
Vor Feuerschlünden. Erfahrung mit Georg Trakls Gedicht. Rostock: Hinstorff 1982 | NSW-Ausgabe in veränderter Textversion u. d. Titel Der Sturz des Engels. Erfahrungen mit Dichtung. Hamburg: Hoffmann und Campe 1982.
Dietmar Riemann [Fotos und Mithrsg.]. Was für eine Insel in was für einem Meer. Leben mit geistig Behinderten. Rostock: Hinstorff 1985.
Reportagen (Auswahl)
Von einer bunten, bewegten und erregenden, glücklichen Welt. In: Gesehen – erlebt – niedergeschrieben. Neun deutsche Schriftsteller besuchten die Sowjetunion. Berlin: Tribüne [Verlag des FDGB] 1955, 133–158.
Herrliches, graues Hamburg. Stätten der Revolution – damals und heute. In: Sonntag. 13. Jg. Nr. 45 v. 9. November 1958, 4, A–D.
Ich stieg am Bahnhof Zoo aus … In: Sonntag. 13. Jg. Nr. 49 v. 7. Dezember 1958, 3, A–C u. 7, C–E.
Es geschah im Interzonenzug FDt 165. In: Sonntag. 14. Jg. Nr. 5 v. 1. Februar 1959, 14, C–D.
Kabelkran und Blauer Peter. Rostock: Hinstorff 1961.
Vorträge, Reden, Referate(Auswahl)
Die Wiedergeburt unserer nationalen Kultur. Rede auf dem Vierten Parteitag der National Demokratischen Partei Deutschlands. Leipzig, 19. Juni 1952. Berlin: Verlag der Nation 1952 (National-demokratische Schriftenreihe, H. 22).
Gedenkrede [12. März] 1964. In: Günter Caspar (Hrsg.): Über Bodo Uhse. Ein Almanach. Aufsätze und Erinnerungen. Berlin u.a.: Aufbau 1964, 168–184.
Louis Fürnberg. In: Sinn und Form. 19. Jg. 1967. H. 4, 779–787.
Laudatio auf Georg Maurer. In: Sinn und Form. 24. Jg. 1972, H. 4, 657–664.
Literatur und Kritik (Diskussionsvorlage [f. d. VII. Schriftstellerkongreß d. DDR (14.–16. November 1973)]). In: Essays […]. Hinstorff 1983, 67–81.
Toleranz – ein deutsches Fremdwort. Rede zur Verleihung des Kritikerpreises für Literatur [am 8. April 1978]. In: Essays […] Hinstorff 1983, 400–403.
150 Jahre Hinstorff [3. September 1981]. In: Essays […]. Hinstorff 1983, 494–509.
[Ein Kalkül in 8 Thesen.] In: Berliner Begegnung zur Friedensförderung. Protokoll. 13./14. Dezember 1981. In: Essays […]. Hinstorff 1983, 510–512.
Artikel (Auswahl)
Vom Geist nationaler Kultur. In: National-Zeitung. 3. Jg. Nr. 73 v. 26. März 1950, [3], A.
Stalin und die Literatur. In: Die Nation. 3.Jg. 1953, H. 4, 95–103.
Die Literatur der Kesselrings.Ein Pamphlet. In: neue deutsche literatur. 2. Jg. 1954, H. 6, 74–92.
Ein Wort zur Grundfrage [19. 9. 67]. In: Sonntag. 21. Jg. Nr. 40 v. 1. Oktober 1967, 2, A–D.
Wohin die Literatur unweigerlich geht. In: Neues Deutschland. 28. Jg. Nr. 129 v. 11. Mai 1973, 4, D–F.
Literatur und Kritik (Diskussionsvorlage). In: neue deutsche literatur. 22. Jg. 1974, H. 2, 160–168.
Den Katzenartigen wollten wir verbrennen. Ein Lesebuch. Herausgegeben mit einem Nachwort von Hans-Jürgen Schmitt. Werkstattgespräch von Wilfried F. Schoeller. Hamburg: Hoffmann und Campe, 1983.
Märchen für Erwachsene. Hörspiele, Essays und andere Texte. Herausgegeben von Jürgen Krätzer. Rostock: Hinstorff 2008.
Franz Fühmann. Briefe 1950–1984. Eine Auswahl. Hrsg. von Hans-Jürgen Schmitt. Rostock: Hinstorff 1994.
Franz Fühmann. In: Elmar Faber u. Carsten Wurm (Hrsg.): Das letzte Wort hat der Minister. Autoren- und Verlegerbriefe 1960–1969. Berlin: Aufbau Taschenbuch 1994, 56–80.
Angela Drescher. Christa Wolf. Franz Fühmann. Monsieur – wir finden uns wieder. Briefe 1968–1984. Berlin: Aufbau 1995.
Margarete Hannsmann: Protokolle aus der Dämmerung. 1977–1984. Begegnungen und Briefwechsel zwischen Franz Fühmann, Margarete Hannsmann und HAP Grieshaber. Mit Anmerkungen von Brigitte Selbig. Rostock: Hinstorff 2000.
Nun lesen Sie mal schön!: Briefwechsel 1968–1984. Franz Fühmann, Wieland Förster. Hinstorff, Rostock 2016, ISBN 978-3-356-02022-9.
“Träumen und nicht verzweifeln.” Briefwechsel mit Kurt Batt. Die Briefe. Bd. 1. Hrsg. von Barbara Heinze u. Jörg Petzel. Rostock: Hinstorff 2016, ISBN 978-3-356-01914-8.
Persönliche Unterlagen
Lebenslauf [1962]. In: Uwe Buckendahl. Zensurfall […]. Peter Lang 2017, 24–26.
Lebensdaten [1971]. In: Im Berg. Hinstorff 1991, 158–169.
Auszug aus dem Testament [handschriftlich, 26. Juli 1983]. In: Im Berg. Hinstorff 1991, 307.
Audiovisuelle Aufnahmen
Hörfassungen im Rundfunk(Auswahl)
Das Judenauto – Jugenderinnerung von Franz Fühmann [Titelepisode des Erzählbandes]. Sendung des NDR Hannover am 12. März 1964. Sprecher: Rolf Boysen. Redakteur: Rainer Hagen. Redaktion: Kulturelles Wort. Dauer: 20:58 [als CD-Beigabe veröffentl. bei Uwe Buckendahl. Zensurfall […]. Peter Lang 2017].
Franz Fühmann liest aus seiner Erzählung Die Schöpfung. (Begegnungen mit Büchern und Poeten. Redaktion: Walter Nowojski.) Erstsendung in Radio DDR I am 28. August 1966.
Franz Fühmann – Die Geschichte vom Moritz. Sendung des NDR am 17. Dezember 1969. Dauer: 37:20.
Franz Fühmann liest aus seiner Erzählung ‘Das Judenauto’ [12. Erzählung “Regentage im Kaukasus”]. Ausschnitt aus einer Veranstaltung [am 13. März 1971] des Deutschen Schriftstellerverbandes in der Berliner Kongresshalle zum 25. Jahrestag der SED. Erstsendung am 17. April 1971: Radio DDR II [als CD-Beigabe veröffentl. bei Uwe Buckendahl. Zensurfall […]. Peter Lang 2017].
1972: William Shakespeare: Perikles (Vorleser) – Regie: Uwe Haacke (Hörspiel – Rundfunk der DDR).
Franz Fühmann liest 22 Tage oder die Hälfte des Lebens. Sendung des NDR am 24. Februar 1973. Dauer: 39:14.
Franz Fühmann – Libuschka, Lesung und Gespräch. Sendung des NDR am 30. Januar 1974. Dauer 27:47.
Franz Fühmann – Die Gewitterblume. Sendung des NDR am 7. Oktober 1974. Dauer: 27:26.
Der Essay. Franz Fühmann über E.T.A. Hoffmann. Sendung in Radio DDR II am 16. April 1976. Sprecher: Franz Fühmann. Rundfunk der DDR. Dauer: 36:04.
Franz Fühmann – Die dampfenden Hälse der Pferde. Sendung des NDR am 13. November 1976. 53:48.
Drei nackte Männer. Franz Fühmann liest seine Erzählung. Sendung des NDR am 10. Juli 1977. Dauer: 24:07.
Marsyas und Appollon. Franz Fühmann liest seine Erzählung. Sendung des NDR am 21. März 1978. Dauer: 31:33.
Der Geliebte der Morgenröte. Franz Fühmann liest seine Erzählung. Sendung des NDR am 26. Dezember 1978. Dauer: 21:38.
Franz Fühmann liest seine Erzählung Marsayas. Sendung des NDR am 14. Juni 1980. Dauer: 30:30.
Das Duell – Franz Fühmann liest aus seiner Erzählung. Sendung des NDR am 19. November 1980. Dauer: 42:09.
Der Sturz des Engels – Franz Fühmann im Gespräch mit Klaus Antes. Erstsendung des NDR am 9. November 1982. Dauer: 59:06.
Hörfassungen aufSchallplatte und CD (Auswahl)
Franz Fühmann liest Pavlos Papierbuch. [Mit einem Covertext von Ingrid Prignitz.] Aufgenommen 1983. Berlin DDR: VEB Deutsche Schallplatten Berlin (Litera).
Anna, genannt Humpelhexe. Lesung. Sprecher[*innen]: Franz Fühmann. Hinstorff 2002. CD [22 Min.]. ISBN 978-3-356-00988-0.
Prometheus (Griechische Sagen). Hörspiel. Sprecher: Rosemarie Fendel, Werner Wölbern, Christian Berkel, Christian Koerner, Tatja Seibt. Der Hörverlag 2002. 5 CDs [362 Min.]. ISBN 978-3-89584-739-4.
Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel. Hör-Sprach-Spiel von Nina Hof für große und kleine Sprachforscher nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Franz Fühmann. CD [61:09]. Berlin: Buschfunk 2004. ISBN 3-931925-39-0.
Märchen auf Bestellung. Lesung. Sprecher[in]: Elke Heidenreich. Hinstorff 2004. CD. ISBN 978-3-356-01040-4
Das Nibelungenlied. Hörspiel. Sprecher Peter Fitz. Verlag Universal Family [2007]. 6 CDs. ISBN 978-3-8291-0517-0
Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm zu Babel. Hörspiel. Sprecher[*innen] Frederike Bruchmann, Alexander Kutulas, Uwe Steinbruch. Verlag Marktkram Hörbar [2007]. CD [61 Min.] ISBN 978-3-931925-39-0.
Die Suche nach dem wunderbunten Vögelchen. Gelesen von Jaecki Schwarz. Inszenierte Lesung. Köln: Wellenreiter o.J. [2009] (CD 68:00).
Das Judenauto. [Titelepisode des Erzählzyklus] In: Der Hörkanon. Die deutsche Literatur. Erzählungen. Eine Auswahl. Hg. und kommentiert v. Marcel Reich-Ranicki. CD 37, 1–5 [25:55 Min.]. Sprecher: Dieter Mann. Köln: Random House 2010.
Interviews im Rundfunk(Auswahl)
Sie über sich.Werkstattgespräch mit Nationalpreisträger Franz Fühmann. Interviewer: Walter Nowojski. Erstsendung in Radio DDR II am 12. Februar 1965. Redaktion: Kulturpolitik (Rundfunk der DDR). Dauer: 34:38.
Begegnungen. Der DDR-Schriftsteller Franz Fühmann im Gespräch mit Ekkehart Rudolph. Sendung des SDR Stuttgart, Redaktion Literatur und Kunst, am 4. Januar 1980. Dauer: 42:54 [als CD-Beigabe veröffentl. bei Uwe Buckendahl. Zensurfall […]. Peter Lang 2017].
Literarische Abendsendung. Zu Gast bei Franz Fühmann. Gespräch mit dem Autor und Lesung. Köpp. Interviewerin: Luise Kopp. Sendung in Radio DDR IIam 2. Mai 1981. Redaktion: Kulturpolitik/Radio DDR (Rundfunk der DDR). Dauer: 57:44.
Filmografie (Auswahl)
Filme, die nach Werken von Franz Fühmannentstanden sind oder für die er das Drehbuch schrieb:
Betrogen bis zum jüngsten Tag – 1957, Regie: Kurt Jung-Alsen (mit Rudolf Ulrich und Wolfgang Kieling) nach der Novelle Kameraden
Die heute über 40 sind – 1960, Regie: Kurt Jung-Alsen (mit Rudolf Ulrich), Drehbuch: Franz Fühmann nach einer eigenen Filmerzählung
Der Schwur des Soldaten Pooley – 1962, Regie: Kurt Jung-Alsen, Drehbuch: Franz Fühmann
Die Suche nach dem wunderbunten Vögelchen – 1964, Regie: Rolf Losansky (mit Lieselott Baumgarten und Fred Delmare) nach der gleichnamigen Erzählung für Kinder
Köpfchen Kamerad – 1965, Regie: Otto Holub (mit Fred Delmare), Drehbuch: Franz Fühmann
Der verlorene Engel – 1966, Regie: Ralf Kirsten nach der Novelle Das schlimme Jahr
Das Geheimnis des Ödipus – 1973/74, Regie: Kurt Jung-Alsen, Drehbuch: Franz Fühmann
Der Fall Ö. – 1991, Regie: Rainer Simon (mit Matthias Habich und Jan Josef Liefers) nach der Erzählung König Ödipus.
Das Bergwerk – Franz Fühmann – Dokumentarfilm von 1998, Regie: Karlheinz Mund
Literatur
Marcel Reich-Ranicki: Kamerad Fühmann. In: Deutsche Literatur in West und Ost. München: Piper Verlag 1963, 422–433.[Zahlreiche Nachdrucke auch unter dem Titel Der treue Dichter seiner Herrn.]
Erich Loest: Bruder Franz. 3 Vorlesungen über Franz Fühmann, geh. an d. Univ. Paderborn. Paderborn: Schöningh (Schriften der Universität Gesamthochschule Paderborn Reihe Sprach- und Literaturwissenschaft, Bd. 7).
Horst Simon (Hrsg.): Zwischen Erzählen und Schweigen. Ein Buch des Erinnerns und Gedenkens. Franz Fühmann zum 65. Hinstorff, Rostock 1987, ISBN 3-356-00064-0 (enthält eine umfangreiche Bibliographie, die auch Beiträge in Zeitschriften und Literatur über Fühmann sowie Rezensionen seiner Werke berücksichtigt).
Irmgard Wagner: Franz Fühmann. Nachdenken über Literatur. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1989, ISBN 3-533-04087-9.
Hartmut Mechtel: Franz Fühmann. In: Erik Simon, Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Science-fiction der DDR. Autoren und Werke. Ein Lexikon. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 1988, ISBN 3-360-00185-0, S. 139–141.
Uwe Wittstock: Franz Fühmann. München: Beck 1988 (Beck’sche Reihe 610: Autorenbücher).
Hans Richter: Franz Fühmann. Ein deutsches Dichterleben. Aufbau-Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-7466-1743-X. | Aktualisierte Taschenbuchausgabe: Franz Fühmann. Ein deutsches Dichterleben. Biographie. Berlin: Aufbau Taschenbuch Verlag 2001, ISBN 3-7466-1743-X.
Fritz J. Raddatz: Volksgenosse, Genosse, Dissident. Ein Porträt Franz Fühmanns: Der Weg des DDR-Schriftstellers ist exemplarisch für eine deutsche Generation – aus Anlaß eines Nachlaßbandes. In: Die Zeit. 48. Jg. Nr. 16 v. 10. April 1992, 10–11 [Nachdruck unter dem gekürzten Titel Volksgenosse, Genosse, Dissident. In: Ders.: Schreiben heißt, sein Herz waschen. Literarische Essays. Springe: Klampen 2006, 171–184. ISBN 3-934920-95-0]
Eberhard Sauermann: Fühmanns Trakl-Essay – das Schicksal eines Buches. Zur Autorisation der Ausgaben in der DDR und der BRD. Bern u.a.: Peter Lang 1992 (Arbeiten zur Editionswissenschaft, Bd. 3).
Franz Fühmann. Es bleibt nichts anderes als das Werk. Ausstellungskatalog. Akademie der Künste, Berlin 1993.
Dennis Tate: Franz Fühmann. Innovation and Authenticity. A studie of his prose-writing.Amsterdam-Atlanta, GA: Editions Rodopi B.V. 1995.
Ihmku Kim: Franz Fühmann – Dichter des „Lebens“. Zum potentialgeschichtlichen Wandel in seinen Texten. Peter Lang, Frankfurt/M. 1996, ISBN 3-631-30298-3.
Barbara Heinze (Hrsg.): Franz Fühmann: eine Biographie in Bildern, Dokumenten und Briefen. Geleitwort von Sigrid Damm. Hinstorff Verlag, Rostock 1998, ISBN 3-356-00716-5.
Brigitte Krüger u.a. (Hrsg.): Jeder hat seinen Fühmann. Herkunft – Prägung – Habitus. Zugänge zu Poetologie und Werk Franz Fühmanns. Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang1998.
Arne Born: Fühmanns Offener Brief vom November 1977. Ein Postulat und seine Unterdrückung. Mit unveröffentlichten Schriftstücken. In: Berliner Hefte zur Geschichte des literarischen Lebens 3 (2000), S. 81–115. ISSN0949-5371.
Brigitte Krüger u.a. (Hrsg.): Dichter sein heißt aufs Ganze aus sein. Zugänge zur Poetologie und Werk Franz Fühmanns. Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang 2003.
Henk de Wild: Bibliographie der Sekundärliteratur zu Franz Fühmann. Frankfurt am Main: Lang 2003.
Christian Sachse: Der schwarze Stoff, aus dem die Wahrheit ist. Franz Fühmann auf der Suche nach seiner Wahrheit. In: Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat Nr. 15/2003, ISSN0948-9878.
Gunnar Decker: Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie. Hinstorff-Verlag, Rostock 2009, ISBN 978-3-356-01294-1.
Christian Schobeß: Technikgeschichten. Franz Fühmanns Doppelstrategie der Technik in seinem Erzählband „Saiäns-Fiktschen“. In: Walter Delabar, Frauke Schlieckau (Hrsg.): Bluescreen. Visionen, Träume, Albträume und Reflexionen des Phantastischen und Utopischen. Aisthesis Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89528-769-5, S. 132–143.
Kurzbiografie zu:Fühmann, Franz. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band1, Ch.Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Jürgen Krätzer (Gasthg.): Franz Fühmann. In: Text + Kritik (H. 202/203, IV/14). München: Boorberg 2014, ISBN 978-3-86916-321-5
Roland Berbig, Stephan Krause und Volker Scharnefsky (Hrsg.): Literarisches Bergwerk – Arbeitswelt und Bibliothek Franz Fühmanns. Zentral- und Landesbibliothek Berlin, Berlin 2014, ISBN 978-3-925516-44-3.
Peter Braun und Martin Straub (Hrsg.): Ins Innere. Annäherungen an Franz Fühmann. Mit Photographien von Dietmar Riemann. Göttingen: (Wallstein Verlag) 2016, ISBN 978-3-8353-1971-4
Paul Alfred Kleinert, Irina Mohr und Franziska Richter (Hrsg.): "Auf s Ganze aus sein". Berlin (FES und iFFF) 2017, ISBN 978-3-95861-648-6.
Uwe Buckendahl. Franz Fühmann: «Das Judenauto» – ein Zensurfall im DDR-Literaturbetrieb.Eine historisch-kritische Erkundung mit einer Synopse aller publizierten Textvarianten. Mit einer MP3-CD. Frankfurt am Main: Peter Lang 2017 (Beiträge zur Literatur und Literaturwissenschaft des 20. und 21. Jahrhunderts. Bd. 28). ISBN 978-3-631-66124-6.
Alfred T. Mörstedt
Alfred Traugott Mörstedt(*15. März1925inErfurt;†8. April2005in Erfurt) war ein deutscher Maler,Zeichner,Buchgestalter undGrafiker. Er schuf zwischen 1963 und 2005 einumfangreiches künstlerisches Werk und war Mitbegründer der „ErfurterAteliergemeinschaft“ (1963–1974), die non-konformen und kritischen Künstlernder DDR in Erfurt eine Ausstellungsmöglichkeit bot. Mörstedts Künstlername ist„ATM“, mit dem er auch die meisten seiner Werke signierte.
Leben und Werk
Herkunft, Schule, Studium
Mörstedtwurde 1925 als Sohn eines Artisten in Erfurt geboren. Als Panzerfunker zog erab 1943 in den Zweiten Weltkrieg, erlitt 1945 eine schwere Verwundung undkehrte nach Erfurt zurück. 1947/48 besuchte Mörstedt die Meisterschule fürangewandte Kunst in Erfurt. Es folgte ab 1948 ein Studium an derHochschulefür Baukunst und Bildende Kunst in WeimarbeiHermann KirchbergerundProfessorOtto Herbig. Durch seinen Professor Hanns Hoffmann-Lederer bekamMörstedt dieKleesche Formenlehre vermittelt. Mit der Gründung der DDRwurden Umstrukturierungen im Hochschulwesen vorgenommen, aber auch der damaligestalinistisch-sozialistische Kunstbegriff durchgesetzt. Wegen politisch nichtopportuner Ansichten im Rahmen der sog.Formalismus-DebattewurdeMörstedt von der Hochschule gedrängt und musste sein Studium an der stärkerkunsthandwerklich orientiertenHochschule für Bildende und AngewandteKunstin Berlin-Weißensee fortsetzen.
Frühe Schaffensperiode
Nachseinem Studium in Erfurt,WeimarundBerlinließ sichMörstedt wieder in Erfurt nieder und war ab 1952 als angestellterGebrauchswerber tätig. Daneben beschäftigte er sich mit der Kunst und TechnikdesBatikens. Mehrere Studienaufenthalte in der Rhön bei Batik-AltmeisterRichard Dölker gaben hier wichtige Impulse. Ab 1954 war Mörstedt alsEntwurfsgestalter in der vogtländischen Textilindustrie tätig. Berufstätigkeitund künstlerische Absichten ließen sich in der Beschäftigung mit der Batikverbinden, denn abstrakte Formengebilde konnten hier weitgehend frei vonstaatlichen Repressionen erprobt werden.
Ab1960 arbeitete Mörstedt freischaffend zunächst als Kunsthandwerker (Batik),bald auch als Maler und Grafiker in Erfurt. ErsteDruckgrafikfindetsich in Mörstedts Œuvre Mitte der sechziger Jahre. Mörstedt befand sich jedochin einer Situation, die – abgesehen von Batik, von der er sich jedoch zuGunsten von Malerei und Grafik zunehmend zurückzog – kaum eineAusstellungsmöglichkeit von öffentlicher Seite vorsah. Daher traf er sich mitbefreundeten Künstlern 1963 im Atelier des BildhauersWaldo Dörschinder Neuwerkstraße 29 (Haus Weinreiter) in Erfurt, um eigenständig Ausstellungenzu planen. Die aus diesem Treffen hervorgegangene „ErfurterAteliergemeinschaft“ eröffnete am 15. Dezember 1963 ihre erste Ausstellung mitArbeiten von Waldo Dörsch im ehemaligen Dachatelier vonRolf Dieß. Zielder Gemeinschaft war es, sich mit den Werken und künstlerischen Ansätzen vonKollegen sowie mit ästhetischen Fragestellungen in Ost und West auseinanderzusetzen.Gezeigt werden sollten Künstler, die, ähnlich wie Mörstedt, im offiziellenKulturbetrieb der DDR nicht ausstellen konnten.
ImZeitraum von 1964 bis 1974 realisierte die Ateliergemeinschaft insgesamt 45Ausstellungen non-konformer und kritischer Kunst. Zudem wurde in jedem Jahreine Grafikmappe erstellt. Die Ateliergemeinschaft schuf damit eineinzigartiges Modell einer selbstbestimmten Produktions- und Künstlergalerie ineiner Zeit, die von kulturpolitischen Repressionen bestimmt war.
Beobachtungdurch die DDR-Staatssicherheit und Rehabilitierung
Informationenzu Tätigkeiten und dem Personenkreis um Mörstedt wurden ab 1976 mit derEinleitung eines „Operativen Vorganges“ unter dem Decknamen „Graphik“ vomMinisteriumfür Staatssicherheitder DDR beobachtet und festgehalten. Im beruflichenund privaten Alltag wurde Mörstedt wiederholt von staatlichen Stellenbenachteiligt und unter Druck gesetzt. Dennoch arbeitete Mörstedt weiter anseinem künstlerischen Werk und seiner eigenen künstlerischen Entwicklung. Soveröffentlichte er in den kommenden Schaffensjahren bis in das Jahr 2005 eineVielzahl an Werkverzeichnissen und Künstlerbüchern.
Zugleichhinterließ die staatliche Repression jedoch zahlreiche Spuren in seinem Œuvre.So sind verschiedene Bildmotive und Bildtitel Anspielungen auf politischeEreignisse bzw. auf die repressive politische Lage. Auch Mörstedts Entwicklungals Künstler muss – unter anderem – vor dem Hintergrund ständiger staatlicherBevormundung gesehen werden. 1996 erfolgte durch das Landesamt fürRehabilitierung und Wiedergutmachung die Anerkennung als politisch Verfolgter.
Tod des Künstlers
Biszuletzt arbeitete Mörstedt an seinen Bildfindungen und an seiner Entwicklungals Künstler. Seine letzten Lebensmonate waren von einem nochmals gesteigertenArbeitsdrang und von Unrast auf der Suche nach neuen Bildfindungen geprägt.Dennoch konnte z.B. das Künstlerbuch „Die Verbeugung nach dem Saltomortale“ nicht mehr in der vorgesehenen Auflage vollendet werden. Erst wenigeMonate vor seinem Tod empfand Mörstedt, dass er in seinem lebenslangen Ringenum eine eigene, in sich stimmige und konsistente künstlerische Ausdrucksspracheam Ziel angekommen sei. Der Künstler verstarb im Alter von 80 Jahren am 8.April 2005 in Erfurt.
Alfred T. Mörstedt-Stiftung
DieAlfred T. Mörstedt-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung. Sie wurde am 15.März 2013, dem 88. Geburtstag des Künstlers, imThüringer LandesmuseumHeidecksburgins Leben gerufen. Stifterin war die Witwe Helga JohannaMörstedt, die 2017 verstarb. Fast der gesamte künstlerische Nachlass von AlfredT. Mörstedt, darunter 182 Werke aus der Weimarer Studienzeit, 400Druckgraphiken, 158 Druckplatten und -stöcke, 550 Werke auf Papier sowiezahlreiche Skizzenhefte, Batiken, illustrierte Bücher und Kataloge, wurde daherauf die Heidecksburg verbracht.
Aufgabeder Stiftung ist es, das Werk Mörstedts dauerhaft zu bewahren, es zugleichwissenschaftlich aufzubereiten und öffentlich zugänglich zu machen. SeitGründung der Stiftung werden die Kunstwerke systematisch erfasst,digitalisiert, konservatorisch behandelt, und fachgerecht archiviert. Eineerste Werkschau, unter dem Titel „Kabinettstücke“, konnte als Sonderausstellungin Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum Heidecksburg vom 18. Oktober bis 31.Dezember 2013 gezeigt werden.
DieAufbereitung der Kunstwerke soll im Laufe des Jahres 2015 abgeschlossen werdenund durch eine umfangreiche Ausstellung gefeiert werden. Damit bildet dieseAusstellung einen wichtigen Meilenstein in der Arbeit der Mörstedt-Stiftung undmarkiert den Übergang zur regulären Stiftungsarbeit. Diese Werkschau, diezugleich eine Jubiläumsausstellung zum 90. Geburtstag des Künstlers ist, wirdam 5. September 2015 in der Reithalle der Heidecksburg eröffnet werden. Es wirdeine Begleitpublikation geben.
DieStiftung ergänzt ihre Sammlung an Kunstwerken regelmäßig durch die Annahme vonSchenkungen, aber auch durch Ankäufe.
DerVorstand der Stiftung besteht aus Karl-Heinz Hänel, Vorsitzendem desStiftungsrats; Lutz Unbehaun, dem Direktor im Museum Heidecksburg; Jens Henkel,dem Kustos ebenda; Sabrina Lüderitz, wissenschaftliche Mitarbeiterin im MuseumHeidecksburg; Daniel Mortsch, Rudolstadt; und Adrian Mörstedt, Frankfurt amMain.
DieStiftung ist von der Thüringer Stiftungsaufsicht anerkannt. DieGemeinnützigkeit wurde vom zuständigen Finanzamt bestätigt. Die Stiftung undder Vorstand sind im nationalen Transparenzregister eingetragen.
Andenken und Ehrungen(Auswahl)
·1. Preis der „11. Internationalen Kleingraphik-Ausstellung“.Barcelona,Cadaques1991
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Livre économies comme art : Franz FÜHMANN (1922-84) mots originaux allemands 1989 Alfred T. MÖRSTEDT
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Product Name: Livre économies comme art : Franz FÜHMANN (1922-84) mots originaux allemands 1989 Alfred T. MÖRSTEDT Thema:BuchkunstErscheinungsjahr:1989 économies Autor:Franz FühmannGenre:Kunst & KulturSprache:Deutsch.
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